Sichere elektrische Geräte

Verlassen Sie sich nicht einfach blind auf die Aussagen des Herstellers (das gilt auch für uns)

    

„Ist das sicher?“ – Diese Fragen müssen sich alle, die mit Elektrizität arbeiten, regelmäßig stellen. Elektrizität ist gefährlich – sie kann Stromschläge, Verbrennungen oder sogar Todesfälle zur Folge haben. Bei der Arbeit mit Elektrizität muss Sicherheit daher die oberste Priorität haben. Letztendlich sind Anwender selbst dafür zuständig, sicherzustellen, dass alle Bedingungen, Prozesse und Geräte für sie selbst und andere größtmöglichen Schutz bieten.

Als physische Sicherheitswerkzeuge können spezielle Kleidung, Handschuhe, Masken und Sicherheitsschuhe verwendet werden. Detaillierte Verfahren enthalten sicherheitsrelevante Best Practices, um das Risiko einzudämmen. Physische Arbeitsbereiche lassen sich so gestalten, dass sie für die Arbeiter mehr Sicherheit bieten.

Und auch Prüf- und Messgeräte sind elementare Sicherheitsvorkehrungen. Sie sollten in der gewählten Prüfumgebung und der vorgesehenen Anwendung sicher laufen und gleichzeitig vor vorhersehbarem Fehlanwendungen und ungeplanten elektrischen Ereignissen wie Spannungsspitzen schützen. Aber wie stellen Sie sicher, dass die von Ihnen eingesetzten Prüfgeräte größtmöglichen Schutz bieten?

Die meisten Gerätehersteller versichern Ihnen gerne, dass ihre Produkte so entwickelt wurden, dass sie sicher sind. Nur wenige Hersteller geben offen bekannt, dass bei der Entwicklung womöglich zusätzliche Sicherheitsfunktionen eingebaut wurden.

Auch wenn Hersteller allgemeine Angaben zur Sicherheit machen, müssen Sie bedenken, dass Sie bei der Verwendung von elektrischen Prüfgeräten immer selbst für die Sicherheit verantwortlich sind. Informierte Anwender wissen, auf welche Fragestellungen und Normen es ankommt. Wer verstehen möchte, auf welche spezifischen Details Prüfgeräte eingehen sollten, muss sich tiefgehender mit dem Begriff Sicherheit auseinandersetzen.

Die IEC-Norm 61010 (IEC = Internationale Elektrotechnische Kommission) befasst sich mit Sicherheitsanforderungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte. Sie enthält Anforderungen an Prüf- und Messschaltungen sowie an Geräte. IEC 61010 schafft die Grundlage für Gerätesicherheit und bezieht weitere Normen ein, die die spezifizierten Anforderungen stützen.

Ein kritischer Aspekt der Sicherheitsnorm besteht in der Umgebung, in der das Gerät verwendet wird. Im Folgenden sind einige Konzepte aufgeführt, die u. a. in IEC 61010 enthalten sind und mit denen Sie vertraut sein sollten:

  • Messkategoriewert
  • Schutzart
  • Verschmutzungsgrad
  • Kriechstromfestigkeit (Comparative Tracking Index)
  • Prüfleitungsdesign

Machen Sie sich mit diesen Themen vertraut und stellen Sie den Herstellern entsprechende Fragen. Beharren Sie auf ausführlicher Auskunft und geben Sie sich nicht mit oberflächlichen Antworten zufrieden. Vom Gerätedesign hängen potenziell Menschenleben ab. Auf die Frage „Ist das sicher?“ können Sie also mit Gewissheit antworten.